Montag, Oktober 31, 2005
Samstag, Oktober 29, 2005
Montag, Oktober 24, 2005
Offene Improvisation
Ist das Terrornetzwerk Al Qaeda ein Hirngespinst westlicher Propaganda? Der BBC-Dokumentarfilm "The Power of Nightmares" im Kontext der Terrorangst von London.
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Für Curtis ist die gezielte Konstruktion eines mit märchenhaften Attributen ausgestatteten Feindbildes ein Phänomen der Rhetorik des Kalten Krieges, die er in seinem Film ausführlich nachzeichnet. Dabei jongliert er virtuos mit komplexem Material, das er in historischen Fragmenten, Interviews und einem ungewöhnlichen Talent zur verständlichen Vermittlung referiert. Formal ähnelt seine essayistische, auf den persönlichen Kommentar setzende Dramaturgie an Michael Moore und seinen thematisch verwandten, in der Aussage aber weniger radikalen Film Fahrenheit 9/11. Humoristische oder aktionistische Auflockerungen gibt es bei ihm allerdings nicht. (Frankfurter Rundschau)
Ein amerikanischer Betrachter "put it this way":
"If you watch this film, you will become a Communist and murder unborn babies. Do you want to become a Communist? Do you want to murder unborn babies? Of course you don't. But if you watch this film, you will do both of these things and more. You will smoke reefer, you will march in those evil peace rallies with filthy hippies and Satanic liberals, you'll even start hugging trees and dating ethnic minorities. See how insidious this demonic liberal media is? Your very eternal soul is at stake, my friend! Do you want to risk an eternity roasting in the flames of eternal hellfire? Then for God's sake, don't watch this film! You have been WARNED!
Auch wenn "The Power of Nightmares -the Rise of the Politics of Fear" oft als die britische Antwort auf "Fahrenheit 9/11" verhandelt wird, so hat Adam Curtis'Film mit Michael Moores Blockbuster doch kaum etwas gemein - vielmehr handelt es sich um eins der raren Beispiele von TV-Doku, die den in Sachen "War on Terror" zirkulierenden Bildern und Erzählmustern grundsätzlich misstraut. Der Film zeigt die bereits in den 50er Jahren beginnende Entstehungsgeschichte jener beiden Bewegungen, die sich heute, als Verbündete im Kampf gegen den Liberalismus der Moderne, im Krieg gegen den Terror als Gegner gegenüberstehen: die Geschichte der amerikanischen Neokonservativen seit Leo Strauss und die der radikalen Islamisten seit Sayyed Qutb. Statt einer der üblichen Verschwörungtheorien - oder bloss Männern in Anzügen und Männern mit Turbanen - ist zu sehen, welche strategischen Koalitionen und Konflikte sich zwischen diesen gegenrevolutionären "Avantgarden" im Verlauf des Kalten Krieges entwickelt hatten, bevor beide, Ende der 90er Jahre, in der politischen Bedeutungslosigkeit zu versinken drohten. Erst mit dem 11. September 2001, so Curtis' These, sind neokonservative und islamistische Fundamentalisten überhaupt wieder diskursmächtig geworden: als zwei Phantome, die zugleich getrennt und vereint über die Bildschirme der Welt geistern und das Entstehen von Kontrollgesellschaften verkünden, die noch vor fünf Jahren sich kaum jemand hätte vorstellen können.
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Für Curtis ist die gezielte Konstruktion eines mit märchenhaften Attributen ausgestatteten Feindbildes ein Phänomen der Rhetorik des Kalten Krieges, die er in seinem Film ausführlich nachzeichnet. Dabei jongliert er virtuos mit komplexem Material, das er in historischen Fragmenten, Interviews und einem ungewöhnlichen Talent zur verständlichen Vermittlung referiert. Formal ähnelt seine essayistische, auf den persönlichen Kommentar setzende Dramaturgie an Michael Moore und seinen thematisch verwandten, in der Aussage aber weniger radikalen Film Fahrenheit 9/11. Humoristische oder aktionistische Auflockerungen gibt es bei ihm allerdings nicht. (Frankfurter Rundschau)
Ein amerikanischer Betrachter "put it this way":
"If you watch this film, you will become a Communist and murder unborn babies. Do you want to become a Communist? Do you want to murder unborn babies? Of course you don't. But if you watch this film, you will do both of these things and more. You will smoke reefer, you will march in those evil peace rallies with filthy hippies and Satanic liberals, you'll even start hugging trees and dating ethnic minorities. See how insidious this demonic liberal media is? Your very eternal soul is at stake, my friend! Do you want to risk an eternity roasting in the flames of eternal hellfire? Then for God's sake, don't watch this film! You have been WARNED!
Auch wenn "The Power of Nightmares -the Rise of the Politics of Fear" oft als die britische Antwort auf "Fahrenheit 9/11" verhandelt wird, so hat Adam Curtis'Film mit Michael Moores Blockbuster doch kaum etwas gemein - vielmehr handelt es sich um eins der raren Beispiele von TV-Doku, die den in Sachen "War on Terror" zirkulierenden Bildern und Erzählmustern grundsätzlich misstraut. Der Film zeigt die bereits in den 50er Jahren beginnende Entstehungsgeschichte jener beiden Bewegungen, die sich heute, als Verbündete im Kampf gegen den Liberalismus der Moderne, im Krieg gegen den Terror als Gegner gegenüberstehen: die Geschichte der amerikanischen Neokonservativen seit Leo Strauss und die der radikalen Islamisten seit Sayyed Qutb. Statt einer der üblichen Verschwörungtheorien - oder bloss Männern in Anzügen und Männern mit Turbanen - ist zu sehen, welche strategischen Koalitionen und Konflikte sich zwischen diesen gegenrevolutionären "Avantgarden" im Verlauf des Kalten Krieges entwickelt hatten, bevor beide, Ende der 90er Jahre, in der politischen Bedeutungslosigkeit zu versinken drohten. Erst mit dem 11. September 2001, so Curtis' These, sind neokonservative und islamistische Fundamentalisten überhaupt wieder diskursmächtig geworden: als zwei Phantome, die zugleich getrennt und vereint über die Bildschirme der Welt geistern und das Entstehen von Kontrollgesellschaften verkünden, die noch vor fünf Jahren sich kaum jemand hätte vorstellen können.
Freitag, Oktober 21, 2005
Poesie und Promille
Ein Toast auf das Skurrile: Der Berliner accurat Verlag gibt pünktlich zur Frankfurter Buchmesse einen Lyrikband von Joachim Ringelnatz heraus - komplett mit Jamaika-Rum gedruckt. Die Idee zu dem Projekt stammt vom Dichter selbst. (Spiegel)
Donnerstag, Oktober 20, 2005
Vor dem Brand
Giusti, Tommaso
Wandbild
Hannover - Herrenhausen
1943 ließ Hitler Interieurs von Baudenkmälern dokumentieren. Jetzt sind die Fotos im Internet zu sehen (Die Welt)
Mittwoch, Oktober 19, 2005
Dienstag, Oktober 18, 2005
Montag, Oktober 17, 2005
Samstag, Oktober 15, 2005
Freitag, Oktober 14, 2005
Donnerstag, Oktober 13, 2005
Beleidigung der Weltliteratur
Hamburg - Der Kritiker Denis Scheck bezeichnete die Vergabe des Nobelpreises an Pinter als "Beleidigung der Weltliteratur". "Man sollte sich überlegen, ob man den Preis nicht umbenennen soll in 'Auszeichnung für fahrendes Volk und Theater'", sagte Scheck der dpa. Die Jury habe sich "blamiert". Es gebe viele große lebende Autoren, "die in diesem Jahr wieder leer ausgegangen sind", so Scheck. (Spiegel)
Fernseh-Tipp
Erstmals ein HANS SÖLLNER Porträt im Fernsehen
Eine zweiteilige TV-Fassung, mit neuen Interviewpassagen des Dokumentarfilmes "Der bayerische Rebell" von Andy Stiglmair wird im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt:Portrait Hans Söllner – Der bayrische Rebell ,Teil I (45 Minuten) am 17.11.2005 Portrait Hans Söllner – der bayrische Rebell ,Teil II (45 Minuten) am 24.11.2005 BFS III. , bundesweit zu empfangen über Kabel und Satellit.
Eine zweiteilige TV-Fassung, mit neuen Interviewpassagen des Dokumentarfilmes "Der bayerische Rebell" von Andy Stiglmair wird im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt:Portrait Hans Söllner – Der bayrische Rebell ,Teil I (45 Minuten) am 17.11.2005 Portrait Hans Söllner – der bayrische Rebell ,Teil II (45 Minuten) am 24.11.2005 BFS III. , bundesweit zu empfangen über Kabel und Satellit.
Mittwoch, Oktober 12, 2005
Dienstag, Oktober 11, 2005
Ig-Nobel-Preis für Literatur vergeben
Die sattsam bekannten Betrugsbriefe der "Nigeria Connection" kamen Ende letzter Woche zu unerwarteten Ehren. Im Rahmen der Ig-Nobel-Awards für Seltsamkeiten gewann "Nigeria" den Literatur-Preis. Weniger lustig finden Fahnder die Connection: Auf ihre Kappe gehen Millionenschäden - und Tote.
Im Grunde genommen konstituieren die seltsamen Briefe aus Nigeria ein eigenes literarisches Genre: Ihr Aufbau, ihre sprachlichen Bilder, ihre semantischen Mittel sind nicht weniger formalisiert als ein Arztroman. Literarisch verwandter sind sie jedoch zum einen dem Märchen, zum anderen dem Beweisstück - denn haben sie Erfolg, landen sie regelmäßig als solche bei den Fahndungsbehörden.
So vielfältig sie sind, so flexibel sie auf Regierungswechsel, Kriege, Regionalkonflikte und Naturkatastrophen eingehen mögen, folgen sie doch alle einem exakt definiertem Grundmuster:
Ein einflussreicher Beamter / Minister / sonstwie Reicher will oder muss viel Geld außer Landes schaffen
Er sucht eine seriöse Person, der er das Geld anvertrauen kann: Sie!
Er bietet Ihnen dafür eine Provision zwischen 10 und 30 Prozent der Millionensumme
Da er im Augenblick ziemlich pleite / verhindert / inhaftiert ist, bittet er Sie nur vorab um Überweisung eines kleinen Unkostenbeitrages, um die Spesen /nötigen Bestechungsgelder etc. bezahlen zu können. Wären so 25.000 Dollar in Ordnung? (Quelle:Spiegel)
Im Grunde genommen konstituieren die seltsamen Briefe aus Nigeria ein eigenes literarisches Genre: Ihr Aufbau, ihre sprachlichen Bilder, ihre semantischen Mittel sind nicht weniger formalisiert als ein Arztroman. Literarisch verwandter sind sie jedoch zum einen dem Märchen, zum anderen dem Beweisstück - denn haben sie Erfolg, landen sie regelmäßig als solche bei den Fahndungsbehörden.
So vielfältig sie sind, so flexibel sie auf Regierungswechsel, Kriege, Regionalkonflikte und Naturkatastrophen eingehen mögen, folgen sie doch alle einem exakt definiertem Grundmuster:
Ein einflussreicher Beamter / Minister / sonstwie Reicher will oder muss viel Geld außer Landes schaffen
Er sucht eine seriöse Person, der er das Geld anvertrauen kann: Sie!
Er bietet Ihnen dafür eine Provision zwischen 10 und 30 Prozent der Millionensumme
Da er im Augenblick ziemlich pleite / verhindert / inhaftiert ist, bittet er Sie nur vorab um Überweisung eines kleinen Unkostenbeitrages, um die Spesen /nötigen Bestechungsgelder etc. bezahlen zu können. Wären so 25.000 Dollar in Ordnung? (Quelle:Spiegel)
Montag, Oktober 10, 2005
Samstag, Oktober 08, 2005
Donnerstag, Oktober 06, 2005
Mittwoch, Oktober 05, 2005
Dienstag, Oktober 04, 2005
Montag, Oktober 03, 2005
Sonntag, Oktober 02, 2005
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