Mit dem dänischen Kinderbuchautor Kåre Bluitgen nahm der Karikaturenstreit seinen Anfang. Ein Besuch in Kopenhagen
von Antje Joel
...
"Es sind unsere Taten, die unsere Reden vom Wert der Freiheit als bloßes Gerede entlarven. Bluitgen sagt: "Warum den Kampf nicht jetzt aufnehmen? Wir werden ihn ohnehin kämpfen müssen." Jeder Rückzieher treibe die anderen nur dazu, uns beim nächsten Mal heftiger anzugehen. Es ist das einfachste pädagogische Konzept: Womit du Erfolg hattest, das wirst du wiederholen. Mit steigender Intensität.
Er sagt diese Angst, die "sie" schafften, überall zu verbreiten, das sei das Schlimmste. Es beginne schon bei den Kindern, die bedrohten sich untereinander mit "Gottes Wort und Gesetzen": "Es steht geschrieben, wenn du nicht das und das tust, dann!" Das gelte für alle Religionen. Wenn du mit dieser Angst im Nacken aufwächst, welche Chancen hast du, ihr zu entkommen? Und doch gebe es welche, die das Wunder vollbrachten. "Was braucht es, damit der Kämpfer zum Kämpfer wird?" fragte ich. "Die paar Siege können's nicht sein."- "Nein", sagte er, "öfter als daß du siegst, unterliegst du." - "Also?" fragte ich. Wir wußten es beide nicht. Er sagte: "Wenn du es wüßtest, könntest du einen Bestseller schreiben." (WELT)
Dienstag, Februar 14, 2006
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen